Münzfunde

Münzfund am Hof Eulering, Grafenwald

Im Jahre 1930 fand Wilhelmus Basten bei Rodungsarbeiten auf dem Grundstück Eulering-Spring nicht weit vom Alten Postweg in der Höhlung eines in der Erde steckenden Baumstumpfes einen Holzschuh, der rund 700 Münzen barg. Die erfassten Münzen, meist Stüber und Achtheller, stammten aus der Zeit zwischen 1609 und 1659. Da ein Teil der Münzen aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege stammt, scheint das Versteck im Zusammenhang mit dem französisch-niederländischen Krieg (1672/73) zu stehen. Kirchhellen hatte in diesem Krieg durch die Franzosen „infolge Brandstiftung, Raub und Mord“ viel zu leiden, obwohl der Landesherr, der Kurfürst von Köln, Verbündeter der Franzosen war.

Münzfund am Gut Fernewald

1924 wurden bei Kultivierungsarbeiten, welche die GHH auf dem ihr gehörenden Gut Fernewald durchführen ließ, eine Anzahl Silbermünzen aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts gefunden. Die Ländereien des Guts erstrecken sich bis an den Alten Postweg. Hier mögen Soldaten oder Marodeure ihre Münzen verloren haben.

Münzfund in Feldhausen

Im Jahre 1905 fanden Arbeiter, die in der Nähe meines elterlichen Hauses (Op`n Kauberg) mit dem Kultivieren von Heidebogen beschäftigt waren, unter einem Birkenstrauch in einem irdenen Topfe ungefähr 80 Geldstücke. Sie sind alle von Silber und tragen zum größten Teile auf der einen Seite das Bildnis eines Herrschers, auf der anderen ein Wappen. Nur wenige sind auf beiden Seiten mit Wappen geschmückt. Die Aufschrift ist bei den meisten: Phil. III, D.G. Hisp. et Indiar, Rex et Archid. Aust. Dux. Burg. Brab. Ihre Jahreszahlen liegen durchweg zwischen 1600 und 1700. Nur eine Münze ist älteren Datums. Sie stammt aus dem Jahre 1575 und ist am besten erhalten. Die Vorder-seite zeigt das Bild eines Adlers mit der Zahl 60 und die Umschrift: Moneta nova urbis Basiliensis. (Neue Münze der Stadt Basel.) Die Umschrift auf der Rückseite lautet: Domine, conserva nos in pace. (Herr, erhalte uns den Frieden.) Eine andere Münze trägt auf der einen Seite das Bild eines Bären und auf der anderen das Bild eines Adlers. Eine ihrer Inschriften lautet: Optima laus et gloria soli deo. (Das höchste Lob und der Ruhm Gott allein.) Die Jahreszahl ist 1625(3). Es sind jetzt noch 25 große und 34 kleine Geldstücke vorhanden. Letztere haben, zumeist dieselbe Prägung wie die ersteren. Wie dieser wertvolle Schatz an seinen Fundort gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Man wird ihn während der Kriegsstürme des 18. Jahrhunderts oder der Napoleonischen Zeit vergraben haben.

Artikel von Johannes Allekotte, veröffentlicht in den Gladbecker Blättern 1915