Borgmanns Kreuz

Es steht in der Feldflur, fernab des Hofes Borgmann am Lohbraucksweg unter einer stattlichen Linde. Es wird gesagt, dass das Kreuz ein Gelöbniskreuz für männlichen Nachwuchs gewesen sein soll. Sollte dies den Tatsachen entsprechen, so wäre das Kreuz über 100 Jahre alt. Doch eine andere Überlieferung bringt das Kreuz mit dem benachbarten Kotten Gertz in Verbindung. Der Kotten Gertz lag zwischen den Höfen Borgmann (früher Terfeld) und Bussmann, Overhagen. Dieser Kotten wurde bereits um 1840 aufgegeben. Der letzte Besitzer wanderte nach Amerika aus, wie so viele aus den armen deutschen Staaten. Das Kreuz soll dem Kotten Gertz zugehörig gewesen und nach Fortgang der Familie Gertz nach Terfeld/Borgmann gekommen sein. Dann muss man ihm ein Alter von über 150 Jahren zusprechen. Der Korpus des Kreuzes hat wiederholt gewechselt infolge Verwitterung oder Zerstörung. 1985 wurde ein Christuskorpus angebracht, der einige Jahre im Chor der neu errichteten Kirche seinen Platz hatte, bis er dem restaurierten älteren Friedhofkreuz weichen musste. Gefertigt ist der Korpus von dem Mülheimer Künstler Rasche. Der Künstler stellt Jesus dar, als wolle er sich vom Kreuz lösen; eine Ahnung der Auferstehung trotz offensichtlicher Hoffnungslosigkeit.

Textquelle: abgeändert nach Schriftenreihe Nr. 19 des Vereins für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen