Wohnhaus des Landwirtes Theodor Schmidt (Dorf 36 – Wellbraucksweg 1)
Der Hof lag ursprünglich an der Oberhofstraße, Ecke Wellbraucksweg, also nahe der ehemaligen Burg Kirchhellen. Mit dem Namen Schmidt verbindet sich der Gedanke an den ehemaligen Schmied der Burg. Das Schatzungsregister bezeichnet ihn denn auch als „den Schmidt auf´m Hauß“, wobei mit „dem Hauß“ die Burg gemeint war.
Wie oft das Hofgebäude, das um 1600 das erste Mal als Siedlungsstätte errichtet wurde, im Laufe der Zeit restauriert oder neu erbaut worden ist, lässt sich nicht mehr nachweisen. Eine Balkeninschrift von 1799 bezeugt den wohl letzten Umbau als Fachwerkhaus bis zu der Zerstörung am 1. Mai 1943 durch Fliegerbomben. Auch ein uralter Walnussbaum, ein weit sichtbares Wahrzeichen des Hofes, wurde bei diesem Luftangriff in Stücke gerissen. Das wieder errichtete Haus diente nach dem Kriege dann nur als Wohnhaus. Die neue Hofstelle wurde am Kirchhellener Ring gegenüber dem Krankenhaus errichtet, musste aber in der achtziger Jahren der Ortskernbebauung weichen.
Die Inschrift des Balkens von 1799 lautete: „Gelobeth sei Jesus Christus in alle Ewigkeit Amen. Wer auf Gott vertraut, der hat wol gebaut. Diesen Bau ist durch die Hilfe Gottes auf diesen Platz gekommen und hoffet den Frieden und die Eheleute, die den Bau haben richten lassen. Sind diese Johann Joseph Schulte und Anna Maria Schmitz mit ihren drei einverliebten Kindern. Durch Meister Werner R.W.K. den 19. Nov. anno 1799.“
Im Adressbuch von 1914 sind verzeichnet:
Schmidt, Theodor, Ackerer (Eigentümer)
Schmidt, Joseph, Ackerer
Beckedahl gt. Schmidt, Witwe
Schnieder, Elisabeth, Dienstmagd
Wiethege, Gertrud, Dienstmagd
Schnieder, Wilhelm, Knecht