Grotenweg

Dieser Weg stellt eine Verbindung her zwischen Dinslakener Straße und der Straße Zum Kletterpoth; er ist, wie so viele Wege in Kirchhellen, reiner Wirtschaftsweg.

In alten Karten wird der Bereich, durch den der Weg verläuft als „groter Kamp“ bezeichnet, also ein großes Feld. Ob das der Grund für die Benennung des Weges ist, ist jedoch unklar.

Folgende weitere Theorie existiert außerdem: Noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hieß dieser Weg teilweise auch „Grutweg“.

Grut, das dort und Wohl auch noch an anderen Stellen angebaut wurde, ist nichts anderes als eine alte Bezeichnung für die wildwachsende Rosmarinpflanze, den Porst oder Porsch, eine Pflanze, die in die Familie der Eriken gehört. Diese wurde bei uns angebaut und anstatt des Hopfens zum Bierbrauen verwendet. 

Von „Grut“ leitet sich auch der Familienname „Grüter“ und mit dem in Westfalen so gebräuchlichen Patronymikum „-ing“ in „Grütering“ her, er war halt der Bauer, der Grut anbaute. Vor hundert und mehr Jahren gab es bei uns noch eine Reihe kleine und kleinster Brauereien, die in der Hauptsache für den Eigenbedarf Bier herstellten. Tourneau meldet für das Jahr 1830 noch drei Brauereien, nachdem durch die Besteuerung von Bier und Branntwein durch die Preußen ab 1819 die meisten Braukessel ihre Arbeit eingestellt hatten. Interessant zu hören ist die Reaktion des Bürgermeisters auf diese Besteuerung: „ … das beste ist, dass von jeder Schenkwirtschaft ein ziemlich hoher Satz erlegt werden muss, denn hierdurch werden sich die zahlreichen Schenken auf dem Lande welche der öffentlichen Sicherheit sowohl, als auch der Moralität des Landmanns gefährlich sind, vermindern… “